Viele Männer verspüren devote oder gar masochistische Neigungen und stoßen bei der Recherche im Internet und während sie sich im Laufe ihres Lebens damit auseinander setzen, auf das Modell der weiblich geführten Beziehung.
Nun ist es - vergleichbar mit BDSM - so, dass auch unter dem Begriff Female led relationship sehr viel zusammengefasst wird. Von einem - von jeder Sexualität losgelösten - Beziehungsmodell, in dem einfach die Frau die Richtung vorgibt, bishin zu einer Beziehung, die tief im Sadomasochismus mündet und in der die Frau den Mann zum Knecht (sexuell und im Alltag) degradiert. Gerade zweitere Sichtweise wird natürlich gerne in Blogs und auf Webseiten zum Thema ausgebreitet.
Tun wir der Einfachheit halber einfach mal so, als hätte die Verfasserin dieses Blogs den Alleinanspruch auf die Deutungshoheit des Begriffs FLR. Natürlich muss man die folgenden Überlegungen als Angebot verstehen und nicht etwa als unumstößliches Dogma, aber ich tue mich schwer damit, die Meinung anderer zu vertreten, darum beschränke ich mich auf meine persönliche Sicht der Dinge.
Nehmen wir also den Mann als Beispiel, der sich im Internet über das Thema FLR informiert. Welche Gedanken gehen ihm durch den Kopf? Was stellt er sich vor? Sehr oft werden die Antworten so aussehen:
"Ich wünsche mir die strenge Hand einer Herrin."
"Ich möchte keusch gehalten werden."
"Ich sehne mich danach, abends für meine Verfehlungen mit dem Rohrstock gezüchtigt zu werden."
"Ich will, dass die Herrin all meine Finanzen regelt."
"Ich möchte, dass mich dei Herrin mit Tease and Denial an den Rand des Wahnsinns treibt."
Dem aufmerksamen Leser (Vor allem der aufmerksamen Leserin, die vielleicht schon mal eine Kontaktanzeige aufgegeben hat) mag das bekannt vorkommen.
Die Frage ist aber: Warum sollte eine Frau diese Wünsche erfüllen wollen?
Die Antwort ist: In aller Regel wird Sie das nicht wollen. Der Grund ist banal. Alle obigen Aussagen beinhalten die sadomasochistischen Phantasien von Männern, die es einfach anturnt, von einer Frau unterdrückt zu werden. Das ist aber keine Basis für eine gegenseitig erfüllende Beziehung.
Ich glaube eine weiblich geführte Beziehung hat immer dann die besten Chancen auf ein harmonisches Miteinander, wenn vor allem eines vorhanden ist: Der gegenseitige Wunsch, für den anderen da zu sein. Das sollte über allem stehen. Der Mann sollte sich nicht von seinen Trieben leiten lassen, sondern seine Energie darauf verwenden, für seine Partnerin da zu sein. Und die Motiviation könnte so aussehen, dass er sich einfach wünscht, dass die Beziehung harmonisch ist und er seiner Liebsten eine Freude damit macht. Wenn das gegeben ist, wird auch die Frau für ihren Partner da sein und ihn unterstützen, dass die Partnerschaft harmonisch bleibt. Keuschhaltung kann in diesem Zusammenhang helfen, dass der Mann den Fokus auf seine Geliebte nicht verliert, da nur sie sein sexuelles Verlangen erfüllen kann. Peitsche oder Rohrstock können ein guter Weg sein, spürbares Feedback zu vermitteln und kleinere Konflikte zu heilen. Tease and Denial würzen das Liebesleben.
Ein Mann, der aus den richtigen Motiven eine weiblich geführte Beziehung anstrebt, wird es deutlich einfacher haben, eine Frau von dieser Art des Zusammenlebens zu überzeugen, bzw. eine interessierte Partnerin zu finden.
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Das ist ein toller Artikel, Kompliment! Als Dom auf der Suche nach einem Cuckold-Paar bin ich immer wieder überrascht, wie abwertend die Damen über ihren Mann/Freund reden. Ohne Respekt und beidseitiger Liebe kann eine FLR vermutlich nicht (befriedigend) funktionieren. Ich freue mich über weitere Artikel.
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